Sonntag, 28. Oktober 2012

Lang lang ist's her....

Mal wieder ist der Name Programm... Der letzte Eintrag ist ja nun schon etwas länger her. Wir haben hier in den letzten Wochen zum Einen nicht allzu viel Action gehabt, über die es sich gelohnt hätte einen großen Eintrag zu schreiben. Und dann war da noch ein Problem mit dem Internet und jetzt sind es irgendwie schon drei Wochen seit der letzten Meldung.

Wie dem auch sei, jetzt bin ich auf jeden Fall beladen mit Eindücken und Bildern, die kann ich mir ja nun endlich mal von der Seele schreiben. Aber der Reihe nach:

Zuerst mal die erfreuliche Nachicht: Draad, der Hund den wir zusammen mit den Rangern von HEAL aus der Falle im Busch befreit haben ist erfolgreich operiert und inzwischen sogar adoptiert worden. Das ist also bestmöglich abgelaufen.
Unsere Arbeit bei GeaSphere war bis zum letzten Wochenende nicht allzu stressig. Wir haben zwar das eine oder andere Projekt in Planung aber handfeste Sachen sind eher weniger dabei gewsen. Wir haben also hauptsächlich Emails geschrieben um die Planungen voran zu treiben.

Dann am letzten Samstag wurden wir zu einem traditionellen Heiler (Dr. Hlati) eingeladen. Marius und ich waren uns nicht ganz sicher, was uns da erwarten würde, aber traditionelle afrikanische Medizin stellt man sich ja schon irgendwie ein bisschen klischeehaft vor. Ums Lagerfeuer tanzen und mit Federn und Masken behängte Schamanen die irgendwelche Rituale durchführen und so weiter.  Um ehrlich zu sein war das ziemlich genau das was ich mir ausgemalt habe. Aber direkt bei Ankunft wurden wir schon eines besseren belehrt. Das ganze Event fand nämlich in einer Vorstadt statt. Und zwar auf dem Grundstück des Vositzenden der Vereinigung der traditionellen Heiler im Südlichen Afrika. Wir waren also beim einflussreichsten Heiler im südlichen Afrika zu Gast. Zusammen mit ungefähr 100 anderen Personen, die meisten davon "einfache Bewohner" aus den ungebenden Vierteln. Das Ganze war vermutlich schon von Weitem zu hören, es wurde viel und laut getrommelt. Dazu wurden dann rituelle Tänze von verschiedenen Heilern getanzt.
Zusammen mit Philip waren wir die einzigen weißen Besucher. Entsprechend auffällig war unsere Erscheinung und ich habe mich mehr als einmal ein recht unwohl gefühlt. Beispielsweise gab es auch essen für alle Besucher. Am ersten Tag sind wir dann in Haus gebeten worden und haben schön umsorgt am Esstisch gesessen, während alle anderen Besucher draußen auf Plastikstühlen saßen. Allerdings sind waren auch "nicht-weiße" am Tisch, trotzdem ein komisches Gefühl. Am nächsten Tag gab es wieder Essen und uns wurde das Essen zuerst gebracht. Das ist schon irgendwie ein komisches Gefühl, auch wenn ich nicht glaube, dass uns das irgendwer übel genommen hat, wir können da schließlich am wenigsten für.

Nachdem wir dann am Sonntag abends wieder zuahause angekommen sind haben wir dann erstmal kein Internet gehabt, weswegen ich auch erst jetzt über die Healer schreibe. Wir beziehen unser Internet hier per Funk, wir haben also eine Antenne, welche vom ca. 3 km entfernten Funkturm ihr Signal bekommt. An diesem Turm sind wohl einige Teile gestohlen worden und die Reparatur hat aufgrund eines Bienennestes etwas länger gedauert.

Und dann am Mitwoch ging es nach Swaziland. Swaziand ist sehr viel Ländlicher als Deutschland oder Süd Afrika. Wie man auf dem Bild sehen kann leben die MEnschen hier zwar in Communities, also Gemeinschaften, zusammen aber mit Dörfern kann man das nicht unbedingt vergleichen. Die Häuser stehen über teilweise ziemlich große Gebiete verteilt und jede Familie baut auf eigenenen Feldern Gemüse an und hält sich ein paar Ziegen, Hühner und Kühe. Da Szailand auch nur gute 1,3 Mio Einwohner hat gibt es keine wirklichen Großstädte. Alles in Allem also optimale Vorausetzugen um grandiose Landschaften voruzfinden.

Und so war es dann auch. Landschaftlich kann man Swaziland praktisch mit Schottland und in manchen Regionen sogar mit Irland vergleichen. Viele Berge und viele Wiesen haben das Bild dominiert praktisch überall konnte man die bereits erwähnten Häuser sehen. Das ganze Land ist merklich weniger entwickelt als Süd Afrika, welches hier für viele junge Swazis als beste Zukunftsoption gilt. Swazland hat sicherlich einige Probleme, allen voran natürlich die Politik. Swaziland ist ein Königreich und 
obwohl es ein Parlament gibt, liegt die Macht faktisch doch nur beim König. Dieser verteilt Spitzenpositionen nach eigenem Gutdünken und nicht nach Qualifikation was natürlich nicht unbedingt zu Verbesserungen in Sachen Wasserversorung oder auf dem Arbeitmarkt führt. Oposition ist aber nicht gerne gesehen, so kann es sein, dass man die volle Palette an Knüppeln zwischen die Beine bekommt.
Der Koordinator für Swaziland ist Sandile. Mit ihm sind wir dann
duch das Land gereist. Ich vermute mal, dass es nur wenige Leute so viel über das Königreich wissen. Wo auch immer wir hingefahren sind hatte er sowohl Fakten als auch die jeweiligen Probleme der Region parat. Noch ein paar Sätze zum Programm: Wir waren in einigen Schulen, dort hat Philip dann eine kleine Präsentation über die Einflüsse von industriellem Timberanbau und über das Komposttieren gehalten. Außerdem haben wir noch viele verschiedenen PErsonen getroffen und mit ihnen
die diversen Probleme gesprochen, die sich ihnen im Zusammenhang mit den Timberplantagen stellen.
Auch dieser Besuch war ein voller Erfolg. Wir konnten eine Menge neue Kontake knüpfen und werden vermutlich schon im Dezember erneut nach Swaziland aufbrechen. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen, sowohl die Landschaft, als auch die Menschen dort sind es absolut wert mal vorbeizuschauen.

Zum Abschluss noch eine kurze Zusammenfassung zur aktuellen Situation: Das Wetter ist mal wieder ein bisschen kühler geworden. Wir haben im Moment nur so um die 20° und ein bisschen Regen aber das wird sich sicherlich wieder auf ein erträgliches Maß zurückfahren. In Swaziland habe ich leider mein Handy verloren, das war ein bisschen blöd, glücklicherweise gibt es hier günstige Telefone zu kaufen. Für 75 Rand kann man hier schon ein einfaches Modell erstehen. Das sind so um die sieben Euro. Blöd nur um die ganzen Kontakte auf der SIM, die muss ich mir vermutlich wieder besorgen, aber das kann man händeln.

Soweit so gut, liebe Grüße in die Heimat ;)

2 Kommentare:

  1. Schön das der Blog doch noch gepflegt wird (:-)
    Mit Sicherheit war der Besuch bei den Heilern interessant, aber was habt Ihr denn mit den Heilern zutun gehabt? wozu diente das Treffen?

    Die Fotos aus Swasiland machen Lust auf mehr!!
    Stellt doch noch einige Bilder ein.

    Was macht Eurer Flussprojekt?
    Auch hierzu gerne noch einige Info´s.

    Liebe Grüsse auch an Marius - Pa



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  2. Hallo mein Sony,
    schön mal wieder was von Dir zu lesen!
    Welch eine Ehre, bei Südafrikas größtem Heiler eingeladen zu sein, da wär
    ich gerne dabei gewesen :-)! Hättest ihn doch gleich mal wegen Deiner
    Katzenhaarallergie um ein schamanisches Heilritual bitten können ;-)))!!!
    LG Mum

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